Gegen das Vergessen

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So still und andächtig wie am 3. April war es wohl noch nie in der Sporthalle unserer Schule…

Zu Besuch war Herr Grube. Als Kind einer jüdischen Mutter und eines nicht-jüdischen Vaters brachte er den Schülerinnen und Schülern der neunten und zehnten Klassen seine Erinnerungen nahe. Heute 86 Jahre alt, betonte er alsÜberlebender des Holocaust im Zweiten Weltkrieg, dass nicht nur das Wissen um die Geschehnisse der Vergangenheit wichtig ist -vor allem sei „Menschlichkeit zeigen und Mut zum Handeln“ das, was er den jungen Menschen mit auf den Weg geben wolle. Ich 

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Zunächst zeigte er den autobiografischen Film „Im Ghetto“, in dem er und sein Bruder über die damalige Zeit berichten. Untermalt mit viel Bildmaterial wurden die Ausgrenzungen und Demütigungen damals in der Schule, in öffentlichen Einrichtungen, auf der Straße und in allen anderen Bereichen des Alltags deutlich. Die Tatsache, dass er mit nur 5 Jahren von seinen Eltern getrennt, gemeinsam mit seinen Geschwistern zunächst in ein Heim in einem Ghetto gebracht und kurz darauf in ein Konzentrationslager deportiert wurde, machte viele sichtlich betroffen.

Das Ghetto Theresienstadt wird 1941 errichtet (Quelle:  http://m.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/237972/ghetto-theresienstadt-wird-errichtet)

Das Ghetto Theresienstadt wird 1941 errichtet (Quelle:  http://m.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/237972/ghetto-theresienstadt-wird-errichtet)

Die Szenen und Erzählungen im Film warfen viele Fragen auf, die die Schüler in der anschließenden Fragerunde stellen konnten. „Hatten Sie Freunde im Lager?“ „Was haben Sie dort tagsüber gemacht?“„Hatten Sie Angst?“. Herr Grube beantwortete und erklärte vor allem viele persönliche Dinge, die die Schüler wissen wollten. „Ich wollte schnell in die Schule!“ war dabei eine Antwort auf die Frage, was er damals nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager tun wollte - und dies war sicher nur einer von vielen Denkanstößen, die die Schüler aus diesem Vormittag mitnehmen konnten.

Herr Grube bedankte sich zum Schluss bei den Schülern für ihr ehrliches Interesse und ihre bemerkenswerte Aufmerksamkeit und wurde mit anhaltendem Applaus von ihnen verabschiedet.

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Wir danken an dieser Stelle nochmals herzlich dem Ehepaar Winkler, hier vor allem Herrn Udo Winkler, der als Vorsitzender des Haus Israel e.V. die Begegnungen von Holocaustüberlebenden in Schulen und anderen Organisationen organisiert und natürlich Herr Grube für sein Kommen!